Rund 300 Gäste besuchten am Dienstag, 6. Juni die Veranstaltung KURTI Vol.1 im GOP Varieté-Theater Essen. Das Event markierte den Start einer Reihe, die sich an Essener Künstler*innen und Kreative sowie Schüler*innen und Studierende dieser Berufe richtet. Sie alle konnten sich während der Veranstaltung über Förder- und Unterstützungsleistungen informieren, die ihr Projekt, ihre Kunst und Kreativität nach vorne bringen. Das Event hatte zudem zum Ziel, die große Bandbreite von Produkten und Leistungen der Kultur- und Kreativschaffenden sichtbar zu machen. Veranstalter war das Team KURTI, dessen Aufgabe es ist, die Kultur- und Kreativwirtschaft in Essen stärker zu unterstützen.
Immersives Konzept überraschte die Gäste
Auf den Punkt gebracht, lässt sich KURTI Vol.1 als Veranstaltung für und mit Essener Kultur- und Kreativschaffenden beschreiben. Es war das Mitwirken zahlreicher schöpferischer und gestaltender Künstler*innen und Kreativer, das durch seine Qualität und Vielfalt die Gäste überraschte, darunter auch Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung. Schon beim Einlass empfingen kostümierte Schauspieler*innen des Essener Theaterkollektivs Chapeau Club die Besucher*innen und begleiteten sie während der gesamten Veranstaltung. Dabei wurden die Gäste Teil eines eigens für diesen Zweck vom Essener Non-Profit Future Campus Ruhr entwickelten, immersiven Veranstaltungskonzeptes, das Performance, Livepainting, digitale Kunst, Game Design und Videoprojektionen vereinte.
Die Schauspieler*innen von Chapeau Club traten mit pantomimischen Darstellungen in einen Dialog mit Künstler*innen und Kreativen, die den Event besuchten. Auf diese Art und Weise ermittelten sie, was die Kultur- und Kreativwirtschaft in Essen auszeichnet und welche konkreten Unterstützungsleistungen für sie wichtig sind. Für das entsprechende Ambiente sorgten die von der Künstlergruppe Signs and Wonders für das Event produzierten Baum-Skulpturen, nachhaltig gefertigt aus alten Schrankhinterwänden. Die Wände hatte das Essener Umzugsunternehmen Steinberg im Vorfeld gesammelt. Als Leitmotiv standen die Bäume und eine entsprechende Klangkulisse für den dichten und oft undurchdringlichen Wald, den Künstler*innen und Kreative durchqueren müssen, bevor sie die richtige Unterstützung finden.
Die Ergebnisse der Dialoge mit Chapeau Club setzen die Essener Street Art Künstler 0ae und Jan „Eike“ Schoch malerisch um. Dabei dienten die Bäume als Leinwand. Digitale Schaffensmethoden wurden genutzt, um das Gewimmel und Gezwitscher im Wald in eine kohärente Form zu bringen: Gemeinsam mit der Videokünstlerin Sofia Mellino scannte Peter Petersen, Gründer des Future Campus Ruhr, fortlaufend Bäume und Akteur*innen mit 3D-Scannern. Die Scans fügten die Künstler*innen in eine virtuelle 3D Umgebung ein. So entstand ein digitales Abbild, das auf die Bühne projiziert wurde und sich ständig weiterentwickelte. Die individuellen Inhalte wurden hier zu einem großen Gesamtbild zusammengefügt und virtuell erlebbar.
Kultur- und Kreativschaffende teilten ihre Erfahrungen
Auf der Bühne und im Bühnenraum kamen in kurzen 3-minütigen Interviews Kultur- und Kreativschaffende zu Wort. Sie präsentierten ihre Werke, berichteten über ihren beruflichen Werdegang und teilten ihre Erfahrungen mit Veranstaltungen wie Gründungswerkstatt und Start-up Olympics. Zu den Mitwirkenden gehörten Malerin Heike Kurtenbach, Fotograf Martin Vanselow und Katrin Fechter, die mit selbst entworfenen kleinen wuscheligen Mi-Mi-Migräne Monstern dabei hilft, gegen die Krankheit zu kämpfen. Illustrator, Bildhauer und Computergrafiker Marc De Brujine erläuterte seinen Karriereweg. Mit von der Partie waren auch Dustin Jessen und Steffen Hartwig vom Rezyklat. Finanziell im Rahmen des Förderprogramms Infrastruktur unterstützt und ansässig im Kreativquartier City Nord. Essen bieten sie dort die Möglichkeit, Kunststoffabfällen ein neues Leben einzuhauchen. Für mehr Informationen sorgten die Interviews mit den Netzwerkpartner*innen, die auf der Bühne Auskunft über ihren Unterstützungsformate gaben.
Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen und Kulturdezernent Muchtar Al Ghusain stellten sich auf der Bühne in einem gemeinsamen Interview den Fragen des Moderators Christian Dasbach.
Jazzige Interpretation und rockiger Abschluss
Abgerundet wurde das Bühnenprogramm durch musikalische Auftritte. Die Jazz-Musikerin Johanna Schneider erklärte, begleitet durch den Pianisten Marc Brenken, die Bedeutung des Namens KURTI – mit einem eigens zu diesem Zweck komponierten Song. Für den rockigen Abschluss des Bühnenprogramms sorgte die ukrainische Girl-Band The Sixsters. Die jungen Frauen, die sich mit zahlreichen Aktionen für ihr Heimatland einsetzen, proben, komponieren und produzieren ihre Lieder mittlerweile im Future Campus Ruhr in Essen. Insgesamt gestalteten 30 Mitwirkende das rund einstündige Bühnenprogramm.
Info-Tische waren gut besucht
Das Bühnenprogramm markierte nicht das Ende der Veranstaltung. Auch die erste „KURTI-Messe“ stieß auf viel positive Resonanz: Zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende informierten sich an den Tischen der Netzwerkpartner*innen über die zur Verfügung stehenden Unterstützungsleistungen – von Gründungsberatungen angefangen, über Finanzierung und Förderungen, bezahlbare Räume, Qualifizierung, bis hin zu Studium und Ausbildung. Mit Ansprechpartner*innen vertreten waren creative.nrw, die ecce GmbH, das Kulturamt, der Carrer Service der Folkwang Universität der Künste, Triple Z, die Hochschule der Bildenden Künste, GUIDE, die EWG, die EMG, das Startercenter der IHK zu Essen, start-ab.nrw, die Zenit Gmbh und die Stiftung Zollverein.
Insgesamt bot die Veranstaltung ein quirliges und informatives Programm, bei dem das Netzwerken bis hinein in die späten Abendstunden reichte. Wer die Highlights der Veranstaltung Revue passieren lassen möchte, wird unter kurti-essen.de und auf den Social Media-Kanälen von KURTI fündig.
Hintergrund:
KURTI ist ein Netzwerk von rund 20 Akteur*innen aus der Wirtschaftsförderung, Kulturförderung, dem Bereich der Ausbildung in KKW-Berufen und der Stadtentwicklung. Sie alle bieten Services, die Essener Kultur- und Kreativschaffende unterstützen können. Das KURTI-Team bündelt die Unterstützungsleistungen, führt durch den Dschungel der Angebote und ist zentrale Anlaufstelle für Kultur- und Kreativschaffende. Das KURTI-Team arbeitet im Auftrag des Rates der Stadt Essen.