Drei Fragen an Helga Budde

Helga Budde hat an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf studiert und arbeitet seit 1984 als freischaffende Künstlerin. Die Liste ihrer Erfolge ist so bunt wie ihre Kunst: Vom Bergischen Kunstpreis der Sparkasse Solingen über das Atelierstipendium der Stadt Essen bis hin zum Rheinischen Kunstpreis des Rheinischen Kunstvereins Aachen. Ihre Einzelausstellungen haben die Galerien und Museen von Essen bis Bochum, von Wuppertal bis in viele Städte außerhalb von NRW gefüllt. Auch in zahlreichen Gruppenausstellungen hat sie ihre Spuren hinterlassen. Ihre Werke haben ihren Weg in verschiedene öffentliche Sammlungen, Unternehmen und Institutionen gefunden, darunter die Stadt Essen und der Landtag NRW in Düsseldorf.

KURTI: Deine künstlerische Laufbahn ist beeindruckend und gekennzeichnet durch eine breite Palette von künstlerischen Aktivitäten und Anerkennungen. Was macht dein künstlerisches Schaffen besonders? 

Helga Budde: Meine gesamte Kraft und mein ganzes Wollen konzentrieren sich seit dem Ende meines Studiums auf meine Arbeit als freischaffende bildende Künstlerin. Ich arbeite in Reihen, bzw. in Blöcken einzelne sehr private Themenfelder ab, bis für mich alle Möglichkeiten ausgeschöpft und alle Fragen beantwortet sind. Neuen Themen setze ich nie willkürlich, sondern sie entwickeln sich zwangsläufig aus dem Vorangegangenen. Ich suche nicht nach einer neuen Aufgabe, sondern sie steht für mich schon fest, wenn ich bei einem Thema zum Ende kommen. Manchmal überschneiden sich auch zwei Bereiche und ich arbeite gleichzeitig daran, bis der eine den anderen ablöst. Diesem spielerischen, suchenden Arbeiten entspringt die Vielfalt scheinbar unterschiedlichster Themen, die letztendlich Spiegel meiner Persönlichkeit ist.

KURTI: Du bietest auch Seminare an, so wie im Februar 2024 ein Seminar mit dem Titel “Lustvoll dem Karneval entfliehen”. Das klingt spannend! Für wen sind solche Seminare gedacht und was können die Teilnehmer davon erwarten?

Helga Budde: Die Seminare, die ich mache, sind immer aus den Bedürfnissen der Teilnehmer*innen abgeleitet. Viele Gespräche verraten mir, welcher Bedarf besteht, und ich entwickle aus den Erkenntnissen Inhalte und Themen. So sind meine Seminare immer nah an den Teilnehmer*innen, mal als freies Arbeiten, wie im Karnevalsseminar, mal enger gefasst unter einem spezifischen Thema. Darüber hinaus gebe ich ausführlich mein Wissen und meine Erfahrungen in Bezug auf technisches und praktisches Know-how an den Stellen im Seminar weiter, wo es gerade gebraucht wird. Mir ist prozessorientiertes Lernen der Teilnehmer*innen wichtiger als ergebnisorientiertes Arbeiten. Insofern sind Anfänger*innen wie Fortgeschrittene gleichermaßen willkommen. Jede*r nimmt das mit, was gerade für sie/ihn wichtig ist, und füllt so nach und nach das eigene Werkzeugköfferchen, auf dessen Inhalt sie/er jederzeit zugreifen kann. Wissen und Können sollen wachsen. Das Ziel ist Selbständigkeit bei der Themenfindung und der praktischen künstlerischen Umsetzung. Ich will – wie ursprünglich am Beginn meiner künstlerischen Selbständigkeit – wesentlich als Künstlerin wahrgenommen werden, nicht als Pädagogin. Das ist aber im Moment eher umgekehrt. Ein Kopfproblem! Mein Kopfproblem! Bekomme ich das gelöst, kann ich vielleicht verändern, wie und als was ich wahrgenommen werde. Viele kleine Schritte, und einige sind schon getan.

KURTI: Du bist auch Teilnehmerin unserer Gründungswerkstatt. Welches Thema hat dich bisher am meisten inspiriert und weitergebracht?

Helga Budde: Vieles in der Gründungswerkstatt ist mir nicht neu. Aber ich wäre nicht dabeigeblieben, wenn mir nicht immer wieder an verschiedenen Stellen ein Licht aufgegangen wäre.

Zwei Themen waren mir da besonders erhellend: die Marketing- Strategien und das Personal Branding. Eine Personenmarke zu entwickeln, wird mir helfen, meine Bilder zu vermarkten. Die Bilder wären dann zwangsläufig nachrangig zum Wiedererkennungswert meiner eigenen Person. Ich wäre sozusagen die Garantie für die Qualität meiner Bilder, die sich durch meine Persönlichkeit besser verkaufen lassen. Habe ich irgendwie schon immer unbewusst gemacht, aber wenn es dir jemand so vor den Kopf sagt….

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