Drei Fragen an Tom Bohn

Tom Bohn hat seine Rolle längst gewechselt. Ehemals als Tatort-Regisseur erfolgreich, reüssiert er seit einigen Jahren als Macher des Snowdance Independent Film Festivals – einem der angesagtesten Indie-Filmfestival in ganz Europa. Während des Events, das jährlich stattfindet, können unabhängige und frei denkende Filmemacher*innen aus der ganzen Welt ihre Werke dem Publikum präsentieren, sich gegenseitig inspirieren und zahlreiche Preise abräumen. Parallel zum Event haben die Filmemacher*innen und Schauspieleri*innen die Gelegenheit an Workshops und Wettbewerben teilzunehmen. Im Jahr 2023 erlebte das Festival seine Premiere in Essen und lockte viel Prominenz aus der deutschen Filmszene in die Stadt.
Auch 2024 wird das Festival vom 25. Januar bis 2. Februar in Essen ausgerichtet.

KURTI: Was ist das Besondere am Snowdance Independent Film Festival?

Tom Bohn: Unser Event unterscheidet sich in seiner Philosophie und Ausrichtung deutlich von anderen Festivals. Snowdance ist das Herzstück der leidenschaftlichen internationalen Indie-Filmgemeinschaft. Hier steht nicht der Glamour mit rotem Teppich und VIP-Bereich im Fokus. Wohl aber ist das Festival pulsierender Treffpunkt, wo Schauspieler*innen, Regisseur*innen, Produzent*innen und Filminteressierte sich untereinander austauschen, vernetzen und inspirieren lassen. Weiterer wesentlicher Unterschied: Snowdance setzt auf Filme, die nicht von den Vorgaben der Fernsehsender oder großer Studios dominiert werden. Hier zeigen wir Filme, die unabhängig von der Mainstream-Industrie entstanden sind.

KURTI: Warum hat es Dich mit dem Snowdance Independent Film Festivals nach Essen gezogen?

Tom Bohn: Da gibt es viele Gründe. Da ist zum Beispiel die Kulturbesessenheit des Ruhrgebiets, die hervorragend zu den kreativen und handwerklich perfekt gemachten Werken der internationalen Independent-Film-Szene passt. In Essen spielt die Filmkunst von jeher eine wichtige Rolle. Es gibt die traditionsreiche Lichtburg und viele wunderschöne Programmkinos, die als Austragungsorte bestens geeignet sind. Ganz besonders wichtig für mich ist aber die großartige Unterstützung der Stadt Essen, insbesondere durch das Kulturamt, durch die EMG – Essener Marketing und durch KURTI.

KURTI: Das erste Snowdance Independent Film Festival in Essen war ein Riesenerfolg. Magst Du uns schon verraten, auf welche Highlights wir uns im nächsten Jahr freuen können?

Tom Bohn: Unser Programm steht erst zu ca. 70%, deswegen ist es wohl noch zu früh einen Gesamtüberblick zu geben. Man kann aber schon heute eine sehr starke Kurzfilmreihe und viele spannende Langfilme aus dem Indie-Bereich ankündigen. Ausserdem haben wir die Kult-DJane Marusha unter Vertrag genommen um mit ihrem Sound ein fettes Opening-Fest zu feiern. Unser Schauspiel-Wettbewerb Top13 wurde ausgebaut und findet 2024 im Stratmanns Theater statt. Letztes Jahr haben wir sehr erfolgreich mit der Funke Mediengruppe den Ruhrfilm-Award gestartet. Da sind wir schon sehr auf die neuen Einreichungen gespannt. Generell kann man also schon heute sagen: Starker Zuwachs an Events und Publikumsbegenungen. Es wird einfach geil.

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